Selbsthilfebüro nimmt am Fachtag „Psychotherapie trifft Selbsthilfe“ teil

Bilder Psychotherapie trifft Selbsthilfe

Die Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfegruppen und psychotherapeutischer Versorgung gewinnt zunehmend an Bedeutung und soll weiter ausgebaut werden.
Rund 120 Teilnehmenden kamen zum regionalen Fachtag „Psychotherapie trifft Selbsthilfe“ nach Freiburg.   

Das Ziel der Veranstalter war es, Psychotherapeut*innen darüber zu informieren, welche Möglichkeiten Selbsthilfegruppen bieten und welche Unterstützung Selbsthilfekontaktstellen, wie das Selbsthilfebüro in Freiburg, anbieten. Gleichzeitig konnten aktiv Engagierte aus Selbsthilfegruppen einen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten der Psychotherapie erhalten und sich vorstellen.

Der Vortrag „Gesundheitsbezogene Selbsthilfe als Pfeiler der psychosozialen Versorgung“ von Frau Lena Binkowski, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Tumorzentrum der Uniklinik Freiburg, zeigte anhand von Forschungsergebnissen, in welchen Bereichen die Gruppentreffen Wirkung entfalten. Dass Selbsthilfe eine wichtige Kraftquelle für Betroffene ist, die die therapeutische Behandlung sinnvoll ergänzen kann, war eine ihrer zentralen Aussagen.

Der persönliche Bericht von Rainer Höflacher, aktives Selbsthilfegruppenmitglied, machte deutlich, wieviel Kraft er aus den Gruppentreffen gezogen hat und bis heute ziehen kann. Er kann in seiner Gruppe unter gleich Betroffenen offen über Probleme reden, fühlt sich verstanden und hat neue Freunde gewonnen.

Auch der Vortag „Psychotherapie und Selbsthilfe – eine gegenseitige Ergänzung“, von Herrn Dr. rer. nat. Dietrich Munz, Präsident der Landespsychotherapeutenkammer, gab wichtige Impulse. Zum Beispiel über die Psychotherapie-Richtlinie, die im Jahr 2017 geändert wurde. Diese enthält nun eine Weiterverweisempfehlung an Selbsthilfegruppen. Demnach sind Psychotherapeut*innen aufgefordert, eine stärkere Lotsenfunktion für ihre Patient*innen zu übernehmen und weiterführende Informations- und Behandlungswege in deren Lebensumfeld aufzuzeigen.

Eine „Walking gallery“ mit verschiedenen Infopoints, zu denen auch das Selbsthilfebüro gehörte, lud schließlich zum informellen Gespräch und Vernetzung ein.